Feuerwehr Großübung in Freiung

16.05.2023
Feuerwehr

Bei einer Großübung in Freiung bei Erlbach haben insgesamt acht Feuerwehren ihre Schlagkraft unter Beweis gestellt. Hierzu diente ein altes Wohnhaus als Übungsobjekt. Der angenommene Großbrand konnte durch eine sehr gute Koordination aller Wehren gelöscht und die vermissten Personen gerettet werden. Insgesamt waren an dieser Übung 120 Wehrleute im Einsatz, die mit 18 Einsatzfahrzeugen am „Brandort" eingetroffen waren. Der Erlbacher Kommandant Stefan May hatte diese Großübung vorbereitet, für die sein Stellvertreter Jonas Rothenaicher als Einsatzleiter verantwortlich war. Zahlreiche Zuschauer haben mit großem Interesse diese Demonstration der Schlagkraft der Feuerwehren verfolgt.
Eine laute Detonation in dem unbewohnten Gebäude war der Auslöser für den Alarm der Stufe B4. So wird ein Großbrand bezeichnet, zu dessen Bekämpfung mehr als vier Löschfahrzeuge nötig sind. Um die Übung realitätsnah zu gestalten, drangen dunkle Rauchschwaden aus den Fenstern und es war auch Feuerschein zu sehen. Da das Übungsobjekt unmittelbar an die Kreisstraße AÖ 11 angrenzt, musste diese Verbindungsstraße für den gesamten Autoverkehr gesperrt werden, was die anrückenden Wehren übernahmen.
Innerhalb weniger Minuten nach dem Funkalarm trafen die Einsatzfahrzeuge der Wehren von Erlbach, Endlkirchen, Arbing, Reischach, Perach, Obertürken, Hickerstall und Tann am „Brandort" ein. Dem stellvertretenden Erlbacher Kommandanten Jonas Rothenaicher, der bewusst nicht in Ablauf dieser Übung eingeweiht war, gelang es ausgezeichnet, die Lage zu überblicken. Von seiner Kommandozentrale gegenüber dem Brandobjekt koordinierte er die Aufgaben der acht Wehren. Diese reichten von der Wasserförderung aus dem nahen Bach, der Weiterleitung zu den Löschfahrzeugen, dem Aufbau der Schlauchleitungen zum Löschen bis hin zum Einsatz der Rettungsleiter der Nachbarwehr Tann. Bei dieser Übung waren besonders die Atemschutzträger stark gefordert, da sich die Suche nach den vermissten Personen in den stark verrauchten Räumen besonders schwierig gestaltete. Mit großem Interesse verfolgten die Zuschauer diese Übung und waren beeindruckt von den Gerätschaften der Wehren, die zum Einsatz kamen. Perfekt war auch die Zusammenarbeit mit den Kräften des Roten Kreuzes, die zusammen mit den Feuerwehrleuten die aus dem Brandobjekt „geretteten Personen" versorgt hatten.
Bei der anschließenden Besprechung in der Gerätehalle der Erlbacher Feuerwehr erklärte Kommandant Stefan May, dass nach mehreren Jahren wieder eine solche Großübung stattfinden konnte. Er dankte dabei Hermann Strasser, dass er für diese Übung sein altes Wohnhaus zur Verfügung gestellt hatte. Nach 35 Minuten waren alle vermissten Personen gerettet und die Übung konnte erfolgreich beendet werden. Als Negativpunkt nannte Stefan May die zum Teil schlechte Funkverbindung. Er hofft, dass nach der Installation des mobilen Sendemastes bei Strass der Empfang des BOS-Funkes besser werde.
Kreisbrandmeister Simon Kollmannsberger hatte diese Übung mit großem Interesse verfolgt. Er habe ein Chaos befürchtet und war positiv überrascht, mit welcher Umsicht und Routine die Wehrleute gehandelt hatten. Dabei hob er auch die disziplinierte Anfahrt der Einsatzfahrzeuge zum Brandort hervor. Die kleinen Probleme bei der Kommunikation mit den Handfunkgeräten müssten in Arbeitsgruppen mit den ober- und niederbayerischen Wehren noch gelöst werden.
Erlbachs Bürgermeisterin Monika Meyer dankte allen Beteiligten an dieser Großübung. Dabei würdigte sie die ehrenamtliche Tätigkeit der Wehrleute in ihrem Dienst an der Allgemeinheit. Leider seien diese oftmals Rücksichtslosigkeit und Beleidigungen ausgesetzt. Die Bürgermeisterin lobte die Arbeit der Wehrleute, die „durch sachliche Anweisungen gut funktionieren". Das Geld für das Feuerlöschwesen sei in den Wehren „gut angelegt". Abschließend lud sie alle Teilnehmer der Übung zu einem Imbiss ein.
Quelle: ANA - hok